Informationen zum Gruppenangebot „Trennungs- und Scheidungskinder“ der Familienstation Gersthofen
„Aktuell ist zu beobachten, dass das Thema Trennung und Scheidung einen immer größer werdenden Teil unserer Beratungen in Anspruch nimmt, was offenbar auch mit den Maßnahmen der Corona-Pandemie in Verbindung gebracht werden kann. Die damit einhergehenden Konflikte und Themen, denen die Kinder hierdurch ausgesetzt sind, gewinnen einen höheren Stellenwert, vor allem in hochstrittigen Trennungssituationen“, erklärt Daniela Schöbel, Leiterin der Familienstation in Gersthofen. „Um adäquat und gut auf diese Thematik eingehen zu können sowie die betroffenen Kinder hierbei bestmöglich zu unterstützen und zu begleiten, wollen wir in unserer Familienstation Gersthofen mehrere altersspezifische Kleingruppen für Trennungs- und Scheidungskinder in Alter vor acht bis 14 Jahren anbieten.“
In den „Trennungs- und Scheidungskinder-Gruppen“ erfahren die Kinder, dass sie mit ihren Schwierigkeiten und Sorgen nicht allein sind. Sie verstehen, dass auch andere Scheidungskinder vergleichbare Erfahrungen machen und ähnlichen Gefühlen ausgesetzt sind.
Durch kindgerechten Erfahrungsaustausch unter fachlicher Anleitung eröffnen sich Chancen zur Bewältigung und Normalisierung der als krisenhaft erlebten Lebenssituation. Das Hauptziel der Gruppe besteht darin, trennungs- und scheidungsspezifische Belastungen zu reduzieren, die Selbstwahrnehmung der Kinder zu verbessern und das Erlernen neuer Bewältigungsstrategien zu ermöglichen. Für Gersthofer Familien wird hiermit ein Angebot geschaffen, das zur Entlastung der familiären Situation beiträgt. Die Kinder werden gestärkt, indem sie Strategien und Vorgehensweisen erlernen, um besser mit den Konflikten ihrer Eltern umgehen zu können.
„Ein weiterer Vorteil des Gruppenangebots ist, dass es den Mitarbeitenden der Familienstation eine zeitliche Entlastung bietet, da die trennungs- und scheidungsspezifische Einzelberatung von Kindern sehr zeitintensiv ist. Die Beratenden sind in ihrer Arbeit mit sehr vielen unterschiedlichen Themen konfrontiert, die unter anderem der Corona-Aufarbeitung geschuldet sind. Zudem macht sich die generelle Überlastung von Fachstellen aufgrund von wachsenden Fallaufkommen sowie Fachkräftemangel in sozialen Arbeitsfeldern bemerkbar“ sagt Ulrike Rahm-Cordas, Bereichsleiterin Ambulante Hilfen des Frère-Roger-Kinderzentrums, das zur Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg) gehört.
„Wir möchten uns vorab bei den Initiatorinnen und Initiatoren des Spendenlaufs, der Kolpingsfamilie Gersthofen, den NaturFreunden Gersthofen, den Gersthofer Party-Freunden, dem Deutschen Alpenverein Sektion Gersthofen sowie der Stadt Gersthofen dafür bedanken, dass der Erlös des Laufes unserer Familienstation zugutekommt. Wir freuen uns sehr, mit den Spendengeldern unsere Gruppenangebote an der Familienstation auszubauen und damit unsere Angebotspalette insgesamt bedürfnisgerecht erweitern und weiterentwickeln zu können“, sagt Daniela Schöbel.